Der Klimawandel führt zur Ausbreitung neuer Krankheitsüberträger in Deutschland. Besonders betroffen sind die Tigermücke und die Hyalomma-Zecke, die durch steigende Temperaturen begünstigt werden. Diese Insekten können gefährliche Krankheiten wie Dengue-, Chikungunya- und Krim-Kongo-Fieber übertragen.
In Berlin und anderen Teilen Deutschlands überwintert die Tigermücke mittlerweile, was das Risiko einer Krankheitsübertragung erhöht. Die Hyalomma-Zecke, eine auffällig große Zeckenart, breitet sich ebenfalls aus und trägt oft den Erreger des Zecken-Fleckfiebers. 2019 wurde ein Pferdehalter in Nordrhein-Westfalen infiziert, konnte jedoch erfolgreich behandelt werden.
Die Kriebelmücke, die ebenfalls zunehmend in Deutschland vorkommt, verursacht schmerzhafte Stiche und kann Krankheiten wie die Flussblindheit übertragen. Die Verbreitungsmuster dieser Mückenart wurden von Forschenden der Goethe-Universität und des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums in Hessen und anderen Bundesländern untersucht.
Auch heimische Mückenarten wie jene, die das West-Nil-Virus übertragen können, könnten durch die steigenden Temperaturen zur Bedrohung werden. Im Sommer 2022 warnte das Robert Koch-Institut vor der möglichen Rückkehr der Malaria.
Die heimischen Zecken stellen ebenfalls ein zunehmendes Risiko dar. 2023 war ein Rekordjahr für Zeckenaktivität aufgrund des milden Winters. Viele der gefundenen Zecken tragen das FSME-Virus in sich. Das Robert Koch-Institut hat die Anzahl der FSME-Risikogebiete erweitert, und die FSME-Erkrankungen stiegen 2022 um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Zusätzlich beeinflusst der Klimawandel auch das Infektionsrisiko durch Nagetiere. Besonders Hantaviren, die durch Mäuse übertragen werden, sind von Bedeutung. Die Populationsdichte der Rötelmaus, einem Hauptüberträger, schwankt in Abhängigkeit von Mastjahren, die durch den Klimawandel häufiger auftreten und das Infektionsrisiko für Menschen erhöhen.
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