Apothekensterben im Saarland weiterhin auf hohem Niveau

0
60

Die Zahl der Apothekenschließungen im Saarland bleibt auch 2024 auf einem besorgniserregenden Niveau. Während es 2005 noch 353 Apotheken im Bundesland gab, sind es aktuell nur noch 255. Manfred Saar, Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes, prognostiziert, dass auch dieses Jahr voraussichtlich wieder 10 Apotheken schließen werden. „Ein Zustand, der nicht länger tragbar ist“, erklärt Saar und fordert Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach auf, die Apotheken finanziell besser auszustatten, um deren Überleben zu sichern.

Die Gründe für das sogenannte Apothekensterben sind laut Saar klar: Während die Einnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und die Ausgaben für Krankenhäuser, Ärztund Arzneimittel in den letzten 20 Jahren um mehr als 100 Prozent gestiegen sind, haben sich die Ausgaben der GKV für das Apothekenhonorar nur um 45 Prozent erhöht. „Unsere Strukturen funktionieren noch, aber die finanzielle Basis erodiert“, betont Saar.

Die Apotheker fordern seit längerem eine deutliche Honorarerhöhung. Die geschätzten Mehrausgaben von rund 2,7 Milliarden Euro seien im Vergleich zu den Gesamtausgaben der GKV von über 300 Milliarden Euro tragbar und verhältnismäßig gering. Saar betont, dass die sichere Arzneimittelversorgung essenziell für das Gesundheitswesen sei und nicht an diesen zusätzlichen Ausgaben scheitern dürfe.

Um die geforderte Erhöhung zu finanzieren, schlägt Saar vor, versicherungsfremde Leistungen in der GKV abzubauen oder den Mehrwertsteuersatz auf Arzneimittel zu senken, wie es in vielen anderen europäischen Ländern üblich ist. Zudem regt er an, die Anzahl der Krankenkassen zu reduzieren, da die Verwaltungsausgaben der GKV mit fast 12,63 Milliarden Euro jährlich mehr als doppelt so hoch seien wie das Apothekenhonorar von 5,72 Milliarden Euro.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein