Gesundheitsminister Magnus Jung lobt die hohe Bereitschaft zur Organspende im Saarland, betont jedoch, dass Ende 2023 noch über 80 Menschen im Saarland auf eine Organspende warteten. Er spricht sich für die Einführung der Widerspruchslösung aus, um die Bürgerinnen und Bürger aktiv und frühzeitig zur Auseinandersetzung mit der Entscheidung für oder gegen eine Organspende zu bewegen. Diese Lösung könnte eine neue Kultur der Organspende in Deutschland fördern.
Jung appelliert auch ohne gesetzliche Änderung an alle Bürgerinnen und Bürger, sich intensiv mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und ihre Entscheidung, ob sie Organspender sein möchten oder nicht, klar zu dokumentieren. Dies könne beispielsweise durch einen Organspendeausweis oder einen Eintrag im digitalen Organspende-Register geschehen. Eine dokumentierte Entscheidung erleichtere nicht nur die Arbeit der behandelnden Ärzte, sondern entlaste auch die Angehörigen.
Das Saarland ist nach Hamburg das Bundesland mit den meisten Organspendern: 21,2 Spender pro eine Million Einwohner im Jahr 2023 – fast doppelt so hoch wie der bundesweite Durchschnitt von 11,4 Spendern. Insgesamt wurden im Saarland im vergangenen Jahr 66 Organe gespendet.
Ein besonders erfolgreiches Projekt zur Förderung des Bewusstseins für Organspende ist die Aktion „Steine für Organspende“ vom Spektrum Dialyse. Diese von der saarländischen Landesregierung unterstützte Initiative soll das Bewusstsein für Organspende stärken und sowohl Betroffenen als auch Unterstützern die Möglichkeit geben, das Thema in die Öffentlichkeit zu tragen. Die Aktion wurde von Martin G. Müller von Spektrum Dialyse in Saarbrücken ins Leben gerufen.
Weitere Informationen zur Aktion und Spektrum Dialyse sind unter www.spektrum-dialyse.de verfügbar.
