Das Team der Klinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) wurde 2024 zum dritten Mal mit dem renommierten Arnold-Biber-Preis ausgezeichnet, der als bedeutendste Ehrung im deutschsprachigen Raum für wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Kieferorthopädie gilt. Die Arbeitsgruppe unter Leitung von Klinikdirektor Prof. Dr. Jörg Lisson hatte zuvor bereits 2017 und 2022 diese Anerkennung erhalten.
Zu der preisgekrönten Arbeitsgruppe zählen aktuell Prof. Dr. Gero Kinzinger, Dr. Joana Sommer und Privatdozent Dr. Jan Hourfar. Die ausgezeichnete Studie mit dem Titel „Altersabhängige Effekte einer Gesichtsmaskenbehandlung nach Delaire bei Klasse III-Anomalien – Auswirkungen auf die maxillären Suturen und die Gaumenmorphologie“ wurde am 25. September 2024 im Rahmen der 96. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie (DGKFO) prämiert.
Die Untersuchung befasst sich mit der Anwendung der nach Jean Delaire entwickelten Gesichtsmasken-Behandlung, die vor allem bei Patienten mit einem zu klein entwickelten Mittelgesicht eingesetzt wird. Dabei wird die Behandlung indirekt an den Zähnen verankert, um das Wachstum des Oberkiefers zu beeinflussen. Prof. Dr. Jörg Lisson erläutert: „Die morphologischen Veränderungen der Schädelsuturen spielen eine entscheidende Rolle für den Therapieerfolg. Die altersabhängigen Reaktionen der pterygopalatomaxillären und transversalen Gaumensuturen sind ein wesentlicher Effekt dieser Behandlung und erklären die Veränderungen der Gaumenlänge vor und nach dem 12. Lebensjahr. Der optimale Behandlungserfolg wird vor dem 12. Lebensjahr erzielt.“
Der Arnold-Biber-Preis, erstmals im Jahr 1910 verliehen und seit 1968 als Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie ausgeschrieben, ist heute mit 5.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird jährlich an eine bisher unveröffentlichte wissenschaftliche Arbeit in der Kieferorthopädie vergeben und gilt als eine der ältesten Förderpreise der zahnmedizinischen Forschung in Deutschland.